20.12.2018

Peter Schulze, Lehrer/innenausbildung

Zur Qualität der Ausbildung denke ich, dass wir das Problem haben, dass wir die Prozessqualität in der sozialpädagogischen Praxis nicht wirklich messen können.

Peter Schulze, Zentrum für Lehrerbildung, Schul- und Berufsbildungsforschung (ZLSB), Professur für Berufspädagogik an der TU Dresden. Copyright: Koordinationsstelle "Chance Quereinstieg/Männer in Kitas".

Was machen Sie an der TU Dresden?

Ich bin Lehrer für berufsbildende Schulen und an der Uni bilde ich aktuell die kommenden Lehrer/innen mit aus sowie die Mentor/innen an den Schulen, die angehende Lehrer/innen begleiten. Zusätzlich promoviere ich zur Leistungsbewertung in der berufspraktischen Ausbildung angehender Erzieher/innen, zum Beispiel nach welchen Kriterien sie geprüft werden. Ich habe eine Erhebung in Sachsen durchgeführt und festgestellt, dass die Bewertungsinstrumente sehr unterschiedlich sind. Ich überlege, ob es eine Möglichkeit gibt, das teilweise zu standardisieren.

Bei der Diskussion über Heterogenität in der Praxis sind meine Gedanken an die Fachschulen gegangen. Dort sind die Lehrkräfte in der Regel sehr heterogen. Sie haben unterschiedliche Fachrichtungen studiert, nicht unbedingt Sozialpädagogik und bilden jetzt Erzieher/innen aus. Es gibt auch Quereinsteigende, die ohne Studium dort tätig sind, Erziehungswissenschaftler/innen und andere. Das ist interessant in Hinblick auf Leistungsbewertung, weil jeder da einen ganz individuellen Blickwinkel hat. Jede/r achtet auf etwas anderes.

Zur Qualität der Ausbildung denke ich, dass wir das Problem haben, dass wir die Prozessqualität in der sozialpädagogischen Praxis nicht wirklich messen können. Wir sollten definieren; was Qualität ist. Was soll hinten rauskommen, was sollen die Fachschüler/innen zeigen, welche Kompetenzen sollen sichtbar werden? Dazu brauchen wir noch weiterführende Diskussionen.