Vergütung

Die Ausbildung von Erzieher/innen erfolgt zumeist als vollzeitschulische Ausbildung und wird nicht vergütet, teilweise wird zusätzlich Schulgeld erhoben. 80 Prozent der Erzieher-Fachschüler/innen sind weiblich. Eine nicht vergütete Erzieher/innenausbildung trägt zum Gender Pay und Pension Gap bei.

Vergütete Ausbildungsmodelle sind bei Fachschüler/innen beliebt und nehmen in den letzten Jahren kontinuierlich zu. Die statistischen Landesämter unterscheiden bei ihrer Datenerhebung zwischen Fachschüler/innen, die eine Ausbildung in Vollzeit, Teilzeit oder in einer praxisintegrierten Form machen. Demnach absolvierten im Schuljahr 2015/16 von den 87.001 Fachschüler/innen 81,1 Prozent eine Vollzeit-,12 Prozent eine Teilzeit- und 6,9 Prozent eine praxisintegrierte Ausbildung.

Verantwortliche auf Ebene der Kommunen, der Länder und des Bundes, Kita- und Fachschulträger setzen sich für eine Ausweitung vergüteter Ausbildungsmodelle ein.

  • Wie schätzen die Verantwortlichen auf den verschiedenen Ebenen die Bedeutung vergüteter Ausbildungsmodelle ein?
  • Welchen Beitrag leisten sie für die Fachkräftegewinnung?
  • Welche, auch gleichstellungspolitischen, Innovationspotenziale können davon ausgehen?
  • Welche Chancen und Stolpersteine sind mit einer vergüteten Ausbildung verbunden?

Darum geht es in den folgenden Beiträgen.

Stimmen im Diskurs

Stimmen am Rande

Statements zur berufsbegleitenden vergüteten Erzieher/innenausbildung, die wir während der Fachveranstaltung am 18. Januar 2018 von Teilnehmer/innen eingefangen haben.

Nachlese

"Vergütete Formen der Erzieher/innenausbildung in Zeiten des Fachkräftemangels": Wir haben die Diskutant/innen der Fachgespräche circa zwei Wochen nach unserer Veranstaltung im Januar gefragt: Was haben Sie aus der Veranstaltung mitgenommen? Und was sind Ihrer Ansicht nach die beiden drängendsten Fragen, die jetzt beantwortet werden müssten?

„Diese Ausbildungsform ist nicht mehr wegzudenken“

Kirstin Fussan ist Leiterin der Abteilung III Jugend und Familie des Landesjugendamts in der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft des Landes Berlin. Zudem leitet sie die Bund-Länder-Arbeitsgruppe „Fachkräftegewinnung Erzieherinnen und Erzieher“. Für eine qualitativ hochwertige Ausbildung fordert sie eine bessere Zusammenarbeit zwis

„Es darf auf keinen Fall zu einer „Schmalspur-Ausbildung“ kommen“

Jörg Freese ist Beigeordneter für Jugend, Schule, Kultur und Gesundheit des Deutschen Landkreistages. Er hofft, dass die duale Ausbildung für Erzieher/innen in zehn Jahren normal ist.

„Es herrscht ein Wildwuchs bei den verschiedenen Ausbildungsmodellen“

Björn Köhler arbeitet für die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Dort leitet er den Organisationsbereich Jungendhilfe und Sozialarbeit. Seiner Einschätzung nach fehlen in den nächsten Jahren bundesweit rund 100 000 Erzieher*innen.

„Warum beispielsweise nicht auch ein Bundesprogramm, in dem finanzielle Mittel zur Entlastung der Träger bereitgestellt werden?“

Frank Jansen ist Geschäftsführer des KTK-Bundesverbandes (Verband Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder). Er hatte anfangs Zweifel, ob Träger bereit sind, das Gehalt für die Auszubildenden von monatlich knapp 800 Euro zu zahlen.

„Die Ausbildungsmodelle befinden sich in einem Spannungsfeld zwischen hochwertiger Ausbildung und einer hohen Qualität der pädagogischen Arbeit“

Pia Schnadt ist Leiterin Personalentwicklung und Fortbildung bei der FRÖBEL Bildung und Erziehung gGmbH. Ihrer Meinung nach wird die berufsbegleitende und vergütete Ausbildungsform in Zukunft an Bedeutung gewinnen.

„Unvergütete schulische Ausbildungen führen in der Regel in klassische 'Frauenberufe'“

Dr. Katharina Greszczuk, Leiterin des Referats für Gleichstellungspolitik von Jungen und Männern im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wünscht sich, dass die materielle Ungleichheit zwischen dualer und nicht-dualer Ausbildung aufgehoben wird.

Verdienst

Wie viel können Auszubildende verdienen? Wieso fällt der Verdienst so unterschiedlich aus?

Bestandsaufnahme – Perspektiven auf Quereinstiegswege in vergütete Ausbildungsformen und in den Beruf der Erzieherin/des Erziehers

Seit 2011 verfolgt die Koordinationsstelle „Chance Quereinstieg/Männer in Kitas“ die Entwicklung von Quereinstiegsmöglichkeiten in den Erzieher/innenberuf und berät am Quereinstieg Interessierte. Mit ihrer aktuellen Veröffentlichung liefert sie eine umfangreiche Bestandsaufnahme zur aktuellen Situation vergüteter Ausbildungsformen in den Bundesländ

Berufsbegleitende Ausbildung in Zeiten des Fachkräftemangels – eine Mogelpackung?

Interview mit Ronny A. Fehler von der Gewerkschaft für Erziehung und Bildung (GEW), Landesverband Berlin über Qualitätsstandards der berufsbegleitenden Ausbildung.

"Die Anrechnung Quereinsteigender auf den Personalschlüssel ist aus unserer Sicht der einzige Weg zur Vergütung."

Interview mit Norbert Bender von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Elterninitiativen e.V. (BAGE) über die Herausforderungen und Erfahrungen von Elterninitiativkitas mit Quereinsteigenden.

Dr. Irene Pimminger

Interview zur existenzsichernden Beschäftigung

Männeranteil in den verschiedenen Erzieher/innenausbildungsgängen

Männeranteil bei den berufsbegleitenden Erzieher/innenausbildungsgängen höher als bei den vollzeitschulischen Ausbildungen.

Vergütung in der Erzieher/innenausbildung

Der Berufswechsel für am Quereinstieg in den Erzieher/innenberuf interessierte Männer und Frauen ist aufwendig: Die Ausbildung dauert zwischen drei und fünf Jahren und wird – in der Regel - nicht vergütet. Das aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen & Jugend (BMFSFJ) geförderte Modellp